
Volksstimme vom 24.04.2013, Foto: Thomas Linßner
Barby. Die vorbereitenden Arbeiten zum Bau eines Barbyer Lapidari-ums haben begonnen. Mit Hilfe des Jobcenters und TEUTLOFF sollen bis September Grundvoraussetzungen für die Steinesammlung geschaffen werden. Der Kirchbauverein als Träger der Maßnahme wartet sehnsüchtig auf die Erteilung der denkmalrechtlichen Genehmigung des Salzlandkreises. “Der Eingang unseres Antrages wurde bestätigt und nun hoffen wir, dass es schnell geht”, sagte Kirchbauvereinsvorsitzender Ernst Neugebauer gestern. Denn ohne Einwilligung des Amtes dürfen die Arbeiten nicht beginnen. Zuerst soll die alte Friedhofsmauer ausgebessert werden, die einen Teil des 700 Quadratmeter großen Areals eingrenzt. Ein weiterer Punkt ist die Verlegung von Trittsteinplatten. Ansonsten wird das Gelände nicht groß verändert. Denn es muss in der Zukunft leicht zu pflegen sein. Den Charakter eines Lapidariums bekommt es dann, wenn die ersten Steine aufgestellt werden. Und das kann und soll sukzessive geschehen.“Gut, dass Sie den Antrag so rechtzeitig gestellt haben”, wandte sich Sven Hause, Bereichsleiter im Jobcenter Schönebeck, an die Kirchbau-Vertreter. Denn er beobachte, dass auch andere Kommunen plötzlich die Einrichtung eines Lapidariums für sich entdecken. Es sei damit zu rechnen, dass der Bund geförderte Arbeitsmarktmaßnahmen – und damit solche Projekte – zukünftig einschränken werde. “Ich glaube, 2014 würden wir hier nicht so stehen”, sagte Hause voraus. Zehn Frauen und Männer sollen bis Ende September die baulichen Grundlagen für das Lapidarium schaffen, das nach Magdeburg-Salbke das zweite Sachsen-Anhalts werden soll. Aufgestellt werden sollen “abgelaufene” Grabsteine ebenso wie interessante Fragmente von Gebäuden oder Denkmalen.
Der Kirchbauverein Barby hatte sich für das Projekt den Hut aufgesetzt, nachdem ein Sponsor die finanziellen Voraussetzungen schuf. “Wir sind froh, dass der Friedhof wieder ein wenig mehr genutzt wird”, hob Ernst Neugebauer in seiner Doppelfunktion als Ortsbürgermeister und Kirchbauvereinschef hervor. Der Stadtrat hatte in seiner jüngsten Sitzung der “Heraustrennung” einer 700 Quadratmeter großen Fläche aus dem Friedhofssatzungsbereich zugestimmt, die nun in Verantwortung des Vereins ist.