Volksstimme vom 24. Juni 2011 von Thomas Linßner
Auf dem Wartenberg wird es für Kinder bald eine neue Attraktion geben. Voraussichtlich ab August sollen sie auf einem Baumhaus herum toben können, das eine Fläche von 16 m² hat und das man über eine Rutsche verlassen kann. Wenn die Abnahme des TÜV problemlos verläuft, können wir am 01. August den Spielplatz frei geben“, sagt TEUTLOFF-Fachbereichsleiter Klaus Krausholz. Bei TEUTLOFF in Calbe entsteht im Rahmen eines Jugendprojektes, dessen Teilnehmer an „arbeitsnahe Bedingungen“ heran geführt und das vom Jobcenter, Regionalstelle Schönebeck, gefördert wird, ein neuer Spielplatz.
Die Abnahme der Spielgeräte ist wichtig und unerlässlich. Wie beispielsweise der TÜV Rheinland feststellen musste, sei der Zustand deutscher Kinderspielplätze „alarmierend und häufig sogar lebensgefährlich“. In 15 Städten hatten die Gutachter 75 Spielplätze unter die Lupe genommen. Grundlage der Untersuchung ist die EN-Norm 1176, die genau beschreibt, wie Spielgeräte konstruiert sein müssen. Besonders Rutschen und Klettertürme seien aufgefallen. So wurde eine Holzrutsche nachträglich mit einem Flacheisen verstärkt, das quer zur Rutschfläche aufgeschraubt war. Eine haarsträubende Gefahrenquelle, die nicht vom Hersteller sondern vom Betreiber später hinzugefügt wurde.
Die hohen Sicherheitsstandards sind den TEUTLOFF-Leuten bewusst. „Wir integrieren eine Kunststoffrutsche des alten Spielplatzes in das Baumhaus“, informiert Klaus Krausholz. Alle anderen Teile entstanden in den Werkstätten Calbe (Ost). Der Clou sollen verschiedene Holztiere werden, die schon bei TEUTLOFF lagern. Dazu gehört eine „Kletterschlange“, die am Fuße des Baumhauses stehen wird. Als Grundstoff dienen alte, abgelagerte Pappelstämme, die von den unter 25 Jahre alten Jugendlichen in Form gebracht und bemalt werden. Auf dem TEUTLOFF-Hof sieht es bereits aus wie in einem Spiel-Zoo, da die Holztiere begehrte Renner sind.
Neben dem alten „Bärenbunker“ wurde bereits Ostern ein neues Meerschweinchengehege mit Teich eingeweiht, das wesentlich attraktiver ist, als die bisherige Unterbringungsart der Tiere. Kaninchen und Meerschweinchen tummelten sich bis dahin noch in einem dunklen Gehege, das wie ein Fahrradschuppen wirkte. Auch hier leisteten das TEUTLOFF-Schulungszentrum und das Jobcenter Unterstützung.
Im Bau ist zudem eine sogenannte Kräuterspirale. Dabei handelt es sich um ein dreidimensionales Beet, auf dem Gewürzkräuter angebaut werden. Frank Berger, Chef des Calbenser Bauhofes, freut sich über diese Neuerungen. Wie er sagt, passen sie gut ins Konzept, den Wartenberg wieder attraktiver zu machen. Dazu zähle auch die Umgestaltung des Spielplatzes. „Den haben wir aus einer dunklen Mulde nach oben geholt“, hebt er hervor.
Um den wiederholten Kritiken von Besuchern zu begegnen, die einen geschrumpften Tierbestand im Heimattiergarten feststellen, will die Stadt in die Offensive gehen. Eine Bildtafel soll zeigen, wie viele Arten es auf dem Wartenberg gibt. Frank Berger zählt sie auf: Braunbärin Jette, Wellensittiche, Seidenhühner, Mini-Schweine, Kaninchen, Enten, Zwergziegen, Esel und so weiter. Zu letzteren zählt Eselhengst Olly, der mit den Stuten Laura und Katja ein Liebling des Tiergartens ist. Nach Bergers Worten liefen die Tierpatenschaften gut. So wurden erst beim vergangenen Rolandfest neue abgeschlossen. Nur Braunbärin Jette wartet immer noch auf einen Paten. „Für sie haben 500 Euro angesetzt. Dabei dachten wir an eine Firma oder einen größeren Betrieb“, erklärt Berger.